Bloss in der Nacht zu schlafen, hiess die Sache nicht ernst zu nehmen.

Heute ist ein besonderer Tag. Ein Märchentag sozusagen. Er begann am Morgen. Zwei kräftige Männer hievten meinen neuen Bettrost und die wuchtige Boxspring-Matratze über die Treppenstufen hinauf in mein Schlafzimmer.

Die richtige Matratze sei besonders für Senioren wichtig. Wichtig für das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und Lebensqualität. So lehrt mich die Stiftung Warentest.

Vielfältig sind die angepriesenen Liegezonen. Die Auseinandersetzung ähnelt einem Glaubenskrieg zwischen zwei Systemen. Der Markt zwischen „für en tüüfe gsunde Schlaf“ oder „ich wett ich hett es Happybett“ ist hart umkämpft. Über dem Schlaf im Stroh liegt der Mantel des Schweigens.

Ich habe mich durchgearbeitet, informiert, ausprobiert und entschieden.

Jetzt liegt sie da, die Neue. Und lädt zum hundertjährigen Schlaf und zu wilden Träumen.

Und ich brauche eine Portion Mut zu hoffen, es finde sich auch ein Prinz, der für sich für das Wachküssen zuständig fühle.