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7 Comments

  1. Mirele
    20. Mai 2016 @ 15:15

    :-)!!!! Es wird nicht das Bloggen (alleine) sein!

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    • Doris Helm Steiger
      21. Mai 2016 @ 18:40

      Ja, es gibt noch weitere Faktoren, nenne ich nun aber nicht öffentlich!

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  2. Ruedi C.
    8. Juni 2016 @ 18:11

    Ich bin gerne allein. Nicht etwa weil ich die Geselligkeit nicht liebe. Aber wenn ich die Wahl habe, ziehe ich das Alleinsein vor. Weil es mir ermöglicht, mich auf Dinge zu konzentrieren, die ich in der Gesellschaft weniger wahrnehme. Und auch, um in Ruhe meinen Gedanken nachzuhängen. Ja ich weiss, Menschen die das Alleinsein vorziehen, gelten schnell als sonderbar.
    Allen Vorteilen, die das Alleinsein mit sich bringt, liegt die Stille zugrunde. Dafür muss ich auf mein Herz hören, und dies geht am besten, wenn es um mich herum ruhig ist. Echte Einsamkeit hat nichts mit Alleinsein zu tun. Im Französischen gibt es dafür das schöne Wort „Ma Solitude“, das selbstgewählte Alleinsein, wie soeben von Georg Moustaki in seinem Lied besungen: Non, je ne suis jamais seul, avec ma solitude. „Nein, ich bin nie allein mit meiner Einsamkeit.“

    Während Einsamkeit ein Grund für Depression sein kann, kann bewusste Zeit vor Depressionen schützen.
    Als kreativer Mensch weiss ich, auf einem weissen Blatt kann mehr entstehen als auf einem vollgekritzelten. Gestaltung braucht Platz, räumlich und zeitlich. Und diesen Platz finden ich nun halt am ehesten allein.
    Introvertierte Menschen sind weder schüchtern, ungesellig, arrogant noch krank. Glaubt mir, es ist völlig in Ordnung introvertiert zu sein.

    …und ich bin Anarchist! Nicht im landläufigen Sinn eines Zerstörers. Nein, ich lehne mich gegen jede Gewaltausübung auf. Mein Vater, ein bekennender Sozialdemokrat war meine Lebensschule. „Alles gelogen“ sein Lebensmotto. Trotzdem glaube ich nicht daran, dass sich das Ideal einer Gesellschaft verwirklichen lässt, in der Rücksicht, Respekt und Gleichberechtigung gelebt wird und wir keine Regeln brauchen, weil wir ja alle so überlegt, so gut und so intelligent sind.  In der Politik gibt es jede Menge Theorien: Kommunismus, Sozialismus, Liberalismus und auch religiöse Einflüsse. Ich finde, alle haben ein Manko. Sie berücksichtigen nicht die menschlichen Schwächen wie Habgier, Egoismus, Geiz, Faulheit. Überall wo Menschen zusammenleben begegnen wir diesen Schwächen. Theoretisch ist das ja alles gut. Alle wollen die Welt verändern, aber niemand sich selbst. Das ist mit auch der Grund, warum ich um das Thema Politik, Demokratie und Gemeinwohl immer einen Bogen gemacht habe. –

    Aber — Anarchie und Religion, geht das zusammen werden jetzt einige von euch fragen, die wissen, dass ich bekennender Katholik bin. Ja sicher, ist dazu meine Antwort. Jesus war doch einer der ersten Anarchisten. Die Bibel, das Buch der Bücher, geht praktisch auf das gesamte Wertesystem der heutigen demokratischen Staats- und Rechtsordnung zurück. Auf die zehn Gebote und auf die von Jesus Christus verkündigte revolutionäre Prinzipien und Werte wie Nächstenliebe, Barmherzigkeit, Verzeihung, Liebe und vor allem, die Gleichberechtigung aller Menschen.

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  3. Ruedi C.
    8. Juni 2016 @ 18:17

    Ich mag den Oktober, weil ich den Nebel mag. Die Landschaft wird eingehüllt in einen grauen Schleier, Formen und Konturen bleiben wage und unbestimmt, ein Teil der Natur schläft. Nebelstille schafft sich Raum. Ich denke, dass dieser tristen Zeit eine Aufgabe zugeteilt ist. Sie wollen eine Lebenslektion für uns sein. Und uns mahnen: Ihr würdet keinen Gewinn daraus ziehen, wenn Lektionen des Lebens immer nur schön, nett und angenehm sind. Da gibt es Traurigkeit, Angst, Einsamkeit, Krankheit und Sterben.
    Ich habe den Nebel zwar nicht ungern aber er macht mich melancholisch. Sentimental.
    In der Kunst, wird diese Schwermut nach aussen projiziert. Ich denke da vor allem an Klee, Dürrer, Böcklin und natürlich all die Romantiker, mit ihren schweren, dunklen Gemälden.
    In dieser spätherbstlichen Zeit, da es zu wintern beginnt, wird die Welt still. Alles um uns herum wird farbloser, grauer und kälter. Ich bin in dieser Zeit wenig aufgelegt zum bunten Treiben und lautem Lärm. Ich spüre, wie diese Stimmung mich berührt und einfängt. Da nimmt sich, neben dem Herbstlicht, auch die Dunkelheit, die Schwere, die Melancholie ihren Platz.
    Das sind einsame Stunden und ich merke, Einsamkeit geht jeden an. Einsamkeit hat einen schlechten Ruf. Das ist kein Wunder, aber ungerecht. Einsamkeit bedeutet eine Chance auf Selbstfindung. Einsamkeit ist wie Einatmen, Gemeinschaft wie Ausatmen. Es geht um die richtige Balance. Beim Suchen nach der Balance kann ich sie mir eingestehen, die Melancholie. Ich lasse mich berühren vom Leid, von Sorgen und von der Trauer meiner Mitmenschen. Ich fühle mich ihnen im Schmerz und in der Angst der Traurigkeit verbunden.
    In solchen Situationen würde ich mich am liebsten aus der Welt zurückziehen. Die Gedanken müssen neu geordnet und die Gefühle neu gelesen werden. Ich klage an, hinterfrage und bedaure verpasste und verfehlte Momente. Ich verstehe meine Melancholie als Ruf der Seele die jetzt besonders grosse Aufmerksamkeit braucht.
    — Wer bin ich?

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    • Doris Helm Steiger
      8. Juni 2016 @ 18:32

      jetzt hast DU mich auch grad sehr berührt. Danke

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  4. Ruedi C.
    8. Juni 2016 @ 18:22

    Wenn wir, die so genannt perfekten Menschen, jemanden kennen lernen, geben wir uns doch von der besten Seite. Stellen unsere Stärken in den Vordergrund, geben uns intelligent und belesen, verbergen unsere Schwächen hinter einer Maske. Man passt sich an, will auf keinen Fall anders sein, will nicht auffallen, bemüht sich, angenehm zu erscheinen. Ängste zugeben, die mitfühlende Hand dankbar annehmen ist für uns oft schwierig, ja undenkbar, weil wir es mit Schwäche gleichsetzen. Lieber überdecken wir unsere Unsicherheit mit überspielter «Coolness».
    Ganz anders bei den geistig behinderten Menschen. Diese zeigen ihre Gefühle ohne Scham. Da wird umarmt und gestreichelt, wird hemmungslos geweint oder herzhaft gelacht. Wird nicht vorher abgewogen, was andere Menschen wohl dazu denken. Man unterwirft sich keinem Diktat, will es nicht allen recht machen. Es verdeutlicht, dass nicht die Behinderung das Dasein erschwert, sondern die Art und Weise, wie wir damit umgehen. Und so wünschen sich die meisten behinderten Menschen Selbstbestimmung, Respekt und Offenheit. Eine Behinderung ist eine Funktionsstörung, die die Fähigkeit zu gehen, zu hören, zu sprechen, zu sehen, zu denken oder zu lernen beeinträchtigen kann. Menschen mit einer Behinderung leiden jedoch selten direkt unter ihren eingeschränkten Fähigkeiten. Was sie zu „Behinderten“ macht, sind die vielen Hindernisse im Alltag, Werte und Vorurteile, die ihnen ein glückliches Leben absprechen. Was wir an einem anderen Menschen nicht verstehen und nicht akzeptieren können, nehmen wir als dessen Unverstehbarkeit und Andersartigkeit wahr. Der geistig behinderte Mensch darf also nur so sein, wie wir ihn zu denken vermögen, wie wir annehmen, dass er sei. Keiner von uns ist aber vollkommen. Jeder hat seine Behinderungen. Die einen eher verborgen, die anderen offensichtlicher. Ich habe sehr grossen Respekt vor Menschen, die ihre ganze Liebe einem behinderten Menschen schenken können und zum Teil sich selbst und ihr eigenes Leben mit diesem Menschen teilen. Und ich habe auch sehr grossen Respekt vor allen Behinderten, die ihr Leben optimistisch sehen und Freude daran haben.
    Eine kleine Geschichte aus dem Frühlingslager in Obwalden möchte ich erzählen, weil sie herzlich ist und treffend wiedergibt, warum ich so viel Herzblut in diese Aufgabe stecke. Ich betreute im Lager einen älteren eleganten Herrn, so um die 70, Italiener, 1960 mit seinen Eltern in die Schweiz eingewandert.
    Nennen wir ihn Emilio. Emilio ist schon über 10 Jahre auf die Hilfe eines Rollstuhls angewiesen. An seinen dünnen Beinchen sind fast keine Muskeln mehr sichtbar.
    Am Montagmorgen rollten wir sein Gefährt in den Behindertenbus und fuhren ihn und drei weitere gehbehinderte Menschen bei herrlichem Frühlingswetter in den lauschigen Kernwald bei Kerns, wo wir an einem Lagerfeuer unsere mitgebrachten Würste grillierten. Dort trafen wir auf den restlichen Teil der Lagerteilnehmer, welche mit den öffentlichen Verkehrsmittel anreisten. Einige wanderten dann in Gruppen weiter zum nahen Gerzensee. So hatten wir viel Zeit über Gott und die Welt zu plaudern. Kurzentschlossen hoben wir Emilio aus dem Rollstuhl und setzten ihn auf einen Baumstamm in die Nähe des Feuers. Seine wackeligen Beine angewinkelt auf dem bemoosten Waldboden, genoss er die rauchgeschwängerte warme Aprilsonne bis in den späten Abend hinein.
    Am nächsten Morgen beim Aufstehen(!), gestand mir Emilio, dass er in der Nacht lange nicht schlafen konnte und geweint hätte. Seit vielen Jahren zum ersten Mal habe er wieder Erdverbundenheit gespürt: Seine Füsse hatten direkten Erdkontakt, weichen Waldbodenkontakt. Sein sehnlichster Wunsch für heute sei, in der nahen Dorfkapelle eine Kerze anzuzünden. Aus Dankbarkeit für ein weiteres gutes Gelingen dieses Frühlingslagers. Und noch ein zweites Kerzlein wolle er all jenen Menschen widmen, die im Leben nicht so viel Glück haben wie er, der behinderte, vom Leben nicht gerade verwöhnte Erdenbürger.
    Ich bin noch ganz gerührt. Was für ein feinfühliger, dankbarer Mensch.

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  5. bernd
    26. September 2016 @ 13:46

    …und so kommt`s vom Grab nahen Stummel bloggen, zur wunderbaren Melodie des Leben`s.

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