die Sache mit dem alten Handy

Also:
die Sache mit der Sucht, die mit den Zigaretten, sie ist mir vertraut. Vertraut anno den 68ziger Jahren. Hie und da die Marke gewechselt. Sonst aber getreu, gemeinsam mit dem Rauch, durch jugendkulturelle und alterskulturelle Umbrüchen begleitet.
Vor einer Woche nun ging mein I-Phon kaputt. Zuerst begegnete ich dem Missgeschick gelassen. Lebte getrost durch den Tag, keine Nächte hinderten mich beim Schlaf.
0hne Handy kein Leben? Ich doch nicht. Aufmerksamkeitsdefizit? Das betrifft die Anderen.
Dann schlich es sich ein. Leise. Ein körperliches Unwohlsein. Gedankliche Unruhe. Gehässigkeit gegenüber Freunden. Schweisstropfen auf der Stirne.
Ich musste es erkennen und bekennen: Mich hat es erwischt- oder ehrlicher formuliert, ich habe mich erwischen lassen. Sie, die Nomophobie hatte mich in den Fängen. (Der Begriff setzt sich zusammen aus „no mobile phone“ und „phobia“.
Meine Notlage ist unabwendbar. Ein neues I-Phon muss her. Sofort- schnell-jetzt!
Ich schaffe das bis am Samstag, sprach mein Therapeut zu mir. (Fähiger Pfarrer a.D.)
Der Rettende fasst an und klügelt nicht.
Und alles wurde gut.