Vom Schnuff
Du brauchst Raum. Viel Raum. Du wohnst zwischen zwei Flügeln und magst es gern reinlich. Also sind an den Flügeln vorsorglich zwei Lappen angehängt. Wie ein Blasbalg hebst und senkst du deine Behausung.
Du lässt dich schwer anhalten. Nur wenn ich mich stark erschrecke bleibt du manchmal stecken.
Im stetigen Kreislauf verbindest du mich mit dem Leben.
Für sportliche Höchstleistungen bist Du trainierbar. Das Singen und die Blasinstrumente bereiten dir Vergnügen.
Du bist eigenwillig.
Du kannst dich wütend aufbauschen und wirst zum zärtlichen Hauch im Liebespiel.
Mal stockst du, mal höre ich dich rasseln. Manchmal bewegst du dich flach an der Oberfläche. Beim Treppensteigen pumpst du tief durch den offenen Mund.
Den einfachsten Weg, jener, der durch die Nase führt, magst du am Liebsten.
An kalten Tagen wirst du als feiner Nebelschleier sichtbar.
Auf Tierhaare oder Pollen reagierst du allergisch. Dann beginnst du zu pfeifen oder bleibst ganz weg.
Du hast eine eigene Geruchsnote. Darüber zu sprechen ist eine peinliche Angelegenheit.
Im Alter wirst du zum Schwächling und lässt mich mit dir und um dich ringen.
Geschrieben, um Dir den Atem zu rauben!