Glückspost
Letzthin habe ich mich im Netz herum getrieben. Einfach so, ohne Sinn und Zweck. Mich auf Facebook rumgescrollt. Das ist so ähnlich, wie Mutter damals «Frau im Spiegel» oder die «gelbe Post « studiert hat. Glücklicherweise bin ich dann noch auf das neue Thema vom Schreibwettbewerb gestossen
Wir freuen uns die 19. Ausgabe des Ü 70 Schreibwettbewerbs zu lancieren: Das Thema lautet dieses Mal «Der Brief».
«Ü 70» ist ein Talentwettbewerb für ältere Menschen, der nun bereits zum 19. Mal ausgeschrieben wird. Das Prinzip ist einfach: Jegliche Schreiber/innen über 70 Jahre (Geburtstag bis 31.12.1953) können einen Text zum vorgegebenen Thema einreichen.
In den Sommernächten sitze ich lange auf der Terrasse und lese. Vom Buch «hast du uns endlich gefunden (Edgar Selge) bin ich sehr berührt und von seinem Schreibstil angetan.
Die frisch eingepflanzte Bienenweide verströmen einen würzigen Duft. Die Katzen liegen langgestreckt mir zu Füssen auf dem Boden.
In der Nacht konnte ich nicht einschlafen. Das Thema vom Schreibwettbewerb *der Brief* hat mich umgetrieben, mich nicht losgelassen. Hin und her studiert habe ich nach einem geeigneten Erzählthema. Ein Liebesbrief? Ein Kündigungsschreiben oder gar ein Drohbrief? Wie-wo-was könnte in diesen Briefen erzählt werden?
Dabei habe ich gespürt, ich kann nur über etwas schreiben, was mich persönlich betrifft. Also, noch eine zweite Zigarette im Bett geraucht, noch ein Glas Rhabarberschorle getrunken. Vom Turm schlug die Uhr dreimal. Dabei überkam es mich wie eine Gewitterzelle. Blitz und Donner schlugen bei mir ein. Berührten Kopf-Herz und Hand.
«Der nichtgeschriebene Brief an meine Mutter», so wird mein Text mich führen. Ich denke, das Leben meiner Mutter und die Tochter-Mutterbeziehung gleichen einer Fundgrube.
Ein gefundenes Fressen ist mir jetzt der Gang in die Küche. Zuerst die Katzen mit Futter stilllegen, dann eine Kleinigkeit für mich zubereiten. Nein, nicht aus der Dose- aber etwas Schnellfertiges.