Schlaflos in Seattle
Damals 1993, ein Film ganz nach meinem Gusto. Im Heute kann ich seit Tagen nicht schlafen. Erst sagte ich mir, es ist der Leer Mond. Dann musste der Vollmond als Erklärung herhalten. Oder sind es die Schläge vom nachbarlichen Turm des St. Johann? Ich zähle die Klangkörper mantramässig mit. Ich zähle Schäfchen. Ich tröpfle Baldrian und bleibe doch hell wach.
Nein, es ist nicht wie im Film. Nicht wegen der Hoffnung, die wahre Liebe noch zu finden kann ich nicht schlafen. Sie gründet tiefer, oder besser gesagt höher. In meinem Kopf wuchert sie, die Ursache für meine Schlaflosigkeit. Wird unserem Gehirn langweilig, dann beschäftigt es sich halt selbst. Und zwar am liebsten mit Herausforderungen. Sind keine da, dann macht es sich welche.
Also führe ich innere Monologe. Folge Bewusstseinsströmen und Kindheits-Erinnerungen. Schreibe gedanklich ein Buch. Streichle die Katze. Plane mein Leben neu und wende das Blatt: Ich mache die Nacht genussvoll zum Tag.
Schlafen kann ich später noch lange genug.